Die Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH will neue Ideen umsetzen. Reihen- und Doppelhäuser sollen gebaut und vermietet werden. Es handelt sich um eine Fläche von etwa 3 500
VON BÄRBEL SCHMUCK
WEISSENFELS/MZ - Es gab immer wieder neue Gedanken zur Bebauung der freien Fläche auf dem hinteren Friedhofsgelände zwischen der Seumestraße und dem Kugelberg, nahe der Ökoweg-Sekundarschule, in Weißenfels. Ursprünglich war laut Stadt und WVW, ihrer hundertprozentigen Tochter, die Entstehung von Häusern im Stil von Stadtvillen geplant. Nach den Vorstellungen der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung GmbH (WVW) soll die Fläche nun gesplittet und in zwei Abschnitten bebaut werden. Zunächst werde ein Teil des als Seumesiedlung ausgewiesenen Areals favorisiert, um hier zehn Reihenhäuser zu errichten und dann zu vermieten, sagt Geschäftsführerin Kathleen Schechowiak. Es handele sich um eine Fläche von etwa 3 500 Quadratmetern, fügt sie hinzu.
2,2 Millionen Euro Baukosten
Die von der beauftragten Firma Metron erstellte Konzeption liegt inzwischen als Entwurf vor und soll dem Aufsichtsrat des größten kommunalen Wohnungsunternehmens WVW mit Sitz auf dem Georgenberg 25 im nächsten Monat vorgestellt werden. „Stimmen die Mitglieder zu, müssen wir einen Finanzgeber finden, der als Bank das anspruchsvolle Vorhaben mit einem entsprechenden Darlehen unterstützt und begleitet“, erläutert Schechowiak die nächsten Schritte. Die Baukosten würden sich auf eine Gesamtsumme von ungefähr 2,2 Millionen Euro belaufen. Zudem müsse der neugewählte Stadtrat einer Änderung des ursprünglichen Bebauungsplanes folgen“, erklärt sie weiter.
Heizen mit Erdwärme
„Wir beschäftigen uns intensiv mit einer veränderten Bebauung, die auf eine Stadt wie Weißenfels und ihre Bewohner zugeschnitten sein muss und nicht an ihr vorbeigeplant werden darf“, betont die Wohnungswirtschaftlerin. Die WVW als Bauherrin verspreche sich dabei auch ein Interesse seitens der Bundeswehr, dabei hofft nicht nur die WVW-Chefin auf Resonanz. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) sieht dem Vorhaben für neues und anspruchsvolles Wohnen in grüner Lage ebenso optimistisch entgegen. Bedarf dafür sei aus seiner Sicht vorhanden.
Und was die Bundeswehr angehe, da müssten Gespräche mit Angehörigen in gehobenem Dienst und deren Familien geführt werden. So würde der Bedarf genauer ermittelt werden können, kündigt der Verwaltungschef an.
Die Umsetzung der jetzt auf dem Papier vorliegenden Ideen sei sehr gelungen, findet Kathleen Schechowiak. „Diese Konzeption im Entwurf lässt eine Bebauung mit großzügiger Fenstergestaltung erkennen. Das bedeutet für die zukünftigen Mieter ein Wohnen mit viel Licht und viel Sonne, das ist auch ein nicht zu unterschätzendes Stück an Lebensqualität“, sagt sie.
KONZEPT
Ingenieure und Architekten der Unabhängigen Planungsgesellschaft mbH Metron mit Sitz im Weißenfelser Ortsteil Tagewerben haben ein Konzept im Entwurf für den ersten Bauabschnitt der künftigen Seumesiedlung erstellt. Er sieht zwei dreiteilige Reihenhäuser und zwei Doppelhäuser vor, die sich gegenüber stehen würden - insgesamt handelt es sich dabei um zehn Wohneinheiten für das kleine, im Osten der Stadt gelegene Wohngebiet. Der zweite Bauabschnitt bleibt laut WVW-Chefin erst mal brach liegen. Der Entwurf für den ersten Teil ist in Wohnfläche und Maßen variabel. Er kann in weiterer Planung optimiert, verkleinert oder auch vergrößert werden.
Die Wohnflächen pro Hauseinheit sind etwa zwischen 150 und 170 Quadratmeter groß. Die Miete liegt bei zirka 6,50 bis 7 Euro pro Quadratmeter. Zu einer Wohneinheit gehören jeweils 300 bis 450 Quadratmeter an Außenanlage. (quelle: metron)
Ob es wie geplant zu einer Erschließung des Wohngebietes mit dem Namen Seumesiedlung in der Nachbarschaft der Straße mit dem Namen des Schriftstellers und Weltbürgers Johann Gottfried Seume kommen werde, hänge in erster Linie vom Absolvieren der Finanzierungshürden ab. Laut WVW als Auftraggeberin und Vermieterin von Reihen- beziehungsweise Doppelhäusern entstehen diese in stadtenergetischer, sogenannter passivbauweise. Die über Erdwärme beheizten Gebäude sind laut der Planer ohne Keller konzipiert.
Besonderheit der Anlage
Die Besonderheit der Anlage, die voraussichtlich Ende des nächsten Jahres 2015 schlüsselfertig stehen und übergeben werden könnte, sieht unter anderem zwei dreiteilige Reihenhäuser vor. Diese Gebäude bestehen aus zwei zweigeschossigen Häusern und in der Mitte aus einem Bau mit drei Etagen. Dieser Dreigeschosser sei notwendig, um das Parken auf dem Grundstück zu ermöglichen. Für jede der insgesamt zehn Wohneinheiten wird laut Entwurfskonzept ein Garagenplatz zur Verfügung stehen.